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Historie der Berliner Karpeiken


Historie der Berliner Karpeiken

Etliche der Stammspieler der Berliner Karpeiken nahmen erstmals 2008 in Brno am Winckelmann Cup teil, allerdings noch nicht unter eigenem Namen. Wir unterstützten als ehemalige Archäologie-Studierende der Berliner Humboldt-Universität die hauseigene Mannschaft The HU! Funky Phalanx als Team The HU II tatkräftig. Wider Erwarten drangen wir sogar bis ins Kleine Finale vor und beendeten dieses Turnier mit dem für uns sensationellen 4. Platz als Newcomer.

Im darauf folgenden Jahr 2009 traten wir in Bamberg erstmals als selbständige Truppe Berliner Karpeiken an und erkämpften den 11. Platz. Sollte es ein Omen sein? Beim WMC-Turnier in Freiburg 2010 belegten wir exakt denselben 11. Rang. 2011 hatten wir schon auf dem 6. Platz, 2012 in Gießen schon der 5. Platz. Nach etwas durchwachsenen Jahren 2013 und 2014 wollten wir uns verbessern.

Das haben wir 2015 geschafft, indem wir beim 25. Winckelmann-Cup in Gostyn bei Poznan/Polen den ersten Platz belegten. Im Finale gegen Pilsner Frühquell gelang uns im Elfmeterschießen der verdiente Sieg durch Tore von Marie Gawender, Victor Hergenreißer, Jacob Dressler, Paul Trettin und Jan Ganzter.

Den Kern unseres Teams bilden die langjährigen Mitarbeiter des Archäologiebüros ABD-Dressler – sowohl Archäologen, Grabungstechniker, IT-Mitarbeiter, Grabungszeichner, Grabungsarbeiter als auch vereinzelt Angehörige. International sind wir durch Manolo aus Peru vertreten. Man munkelt unter sich, dass fußballerische Fähigkeiten bzw. Grundkenntnisse die Bewerbung und mögliche Einstellung sehr positiv beeinflussen sollen. Strafsanktionen für Eigentore oder vergebene 100% Chancen sollen nur im Wiederholungsfalle durch harte Schaufelarbeiten beim Anlegen von Profilen und Plana auf Ausgrabungen und Baubegleitungen bereits vorgekommen sein.

Leider gelang die Überzeugung der Mitarbeiterinnen zur Teilnahme am WMC bisher noch nicht so erfolgreich. Neben den angestellten Mitarbeitern zählen einige Studenten und Studentinnen, die für unser Archäologiebüro teils schon seit Jahren arbeiten, zum festen Team der Berliner Karpeiken. Bei den WMC-Turnieren selbst ergänzen wir die restlichen Mitspielerinnen und Mitspielern vorrangig mit The HU! Funky Phalanx wie einst die zahlreichen Kolonien der Mutterstadt Milet.

In Bezug auf die Fußballgeschichte sei an dieser Stelle an den Mäander-Cup erinnert, der von vielen archäologischen Grabungsteams in der Westtürkei jährlich ausgetragen wird. Einige unserer Spieler nahmen für unser milesisches Grabungsteam Mileter Löwen an den Turnieren von 2003-2006 regelmäßig teil, mussten sich aber der persisch-türkischen Übermacht meist geschlagen geben.

Etwa einen Monat vor dem stattfindenden WMC findet auf dem Rasenhof unseres Bürogebäudes in Berlin-Pankow wöchentlich Training statt, um das Team zu stärken und einzuspielen. Ansonsten findet regelmäßig donnerstags witterungsbedingt in der Halle bzw. auf dem Rasen beim SV 1908 „Grün-Weiß“ Ahrensfelde (Lkr. Barnim/ Land Brandenburg) das Stammtraining statt. Da der diesjährige WMC eben dort statt findet wird, sind wir als Gastgeber quasi besonders in die Pflicht – sowohl organisatorisch als auch fußballerisch - genommen.

Auch an einigen Hallenturnieren – u.a. der 10. + 11. Allod-Cup in Berlin-Karow - nahm unser Team erfolgreich teil, wobei auch dort mit dem Erreichen der Finalrunde fußballerisch der ganz große Wurf noch nicht gelang. Am nun schon traditionell gewordenen Striezel-WMC-Hallenturnier nahmen wir bisher noch nicht teil. Dies wäre aber nach dem WMC im Sommer eines unserer nächsten Ziele für das Jahr 2011. Wie es sich anfühlt, den Siegerpokal in den Händen zu halten und in den Himmel zu stemmen, ist uns aber doch einmal im Jahre 2010 gelungen: beim 8. Fußballturnier der Freiwilligen Feuerwehr Beetz-Sommerfeld belegten wir bei strömenden Regen ähnlich wie bei der WM in Bern 1954 den 1. Platz.



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Die Namensfindung Berliner Karpeiken geht eher auf unsere Radsporttruppe zurück, wobei unter „Karpeiken“ all solche Leute zusammengefasst werden, die meist ohne Plan amateurhaft drauflos fahren in der Hoffnung, damit irgendwie durchzukommen. Etwa so, als wenn jemand bei einer 200km-Etappe schon nach 10km meist allein vom Hauptfeld ausreißt und dann einsam gegen Wind und Zeit ohne Windschatten ca. 189km kämpft, um schließlich kurz vor dem Ziel fast immer eingeholt und durchgereicht zu werden. Aber einmal im Leben kann es ja auch mal klappen und dann holt man sich den Etappensieg und hält den Pokal hoch. Gewisse Parallelen zum Fußball sind doch ersichtlich, oder… Wir sind schließlich keine Profis und wollen den Spaß an der Sache erhalten.

Der Begriff "Karpeike" wurde übrigens im Ruhrpott geprägt und bezeichnet Personen, die in glücksritterischer Absicht der Welt unterwegs sind. Ein "Karpeike" ist ein nicht unsymphatischer Zeitgenosse an allen Thresen dieser Welt, er hat jede Menge Geschäftsideen, sprudelt über mit angeblichen "Insider"-Infos, weiß über alles ein bisschen, aber (das ist seine Tragik) über nichts richtig Bescheid...eben Amateur. Andererseits kommt der Ausdruck aus dem ostpreußischen, polnischen (masurischen) Wortschatz. Das sind Menschen, die für Geld und Spaß vieles tun, außer Verbrechen.

Unser Logo stellt die attische Eule mit der Firmenumzeichnung Archäologie – Baubegleitung – Denkmalpflege abd-dressler.de dar. Die Göttin Athene, im Übrigen auch unsere Schutzgöttin, hat die Eule als Attribut. Sie steht für Klugheit, Weisheit und Umsicht und prägt somit Eigenschaften für ein starkes Fußballer- und Archäologenleben mit.

Die attischen Tetradrachmen mit der Darstellung der Eule waren universelle und weit verbreitete Handelsmünzen. Die bekannte Redensart „Eulen nach Athen tragen“ geht auf Aristophanes (Die Vögel, Vers 301 u. 1106) zurück, der meinte, dass die Athener so reich seien, weil in ihren Geldbörsen die „Eulen“ Junge bekämen. Daher sei es überflüssig, noch weitere Silbermünzen (mit der Eule) ins reiche Athen zu tragen, denn „an Eulen wird es ihnen nie mangeln“. So wie Aristophanes bereits in der Antike seine Heimatstadt Athen mit all ihren Schwächen glossiert, so sehen auch wir uns als Freizeittruppe mit Schwächen, aber mit Freude und Spaß am Spiel zumal unter Gleichgesinnten wie beim WMC.

Neben Archäologie und Fußball gibt es aber noch weitere Felder, auf denen wir uns vereinzelt oder als Staffelmannschaft austoben: neben Laufveranstaltungen wie dem Berliner Halbmarathon, Marathon, BIG 25 km zählen ferner noch Radsportrennen wie der Skoda Velothon Berlin als auch Teilnahmen an Drachenbootrennen dazu.